2006

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Bericht
Sonnenscheindauer
Temperatur- und Niederschlagsverteilungskarte
Monatsmittel und Summen
Bodentemperaturprofil
Verdunstungshöhen
Wasserhaushaltsbilanz

Das Wetter in Jänickendorf im Jahr 2006

Das Jahr 2006 war mit 9,9 °C eines der wärmsten Jahre (+0,5 Kelvin) mit einem sehr heißem Juli (+4,3k) und zu nassem August (202%). Mit 115 Prozent war es noch sonnenscheinreicher als 2005. Nur beim Niederschlag hatten wir mit 83% wieder zu knapsen. Der Juli blieb fast trocken, was der August zwar wieder gut machte, aber es blieb dann wieder bis zum Jahresende deutlich zu trocken.
Stolze 7 Monate waren im Jahr 2006 zu warm, wobei 5 davon mit über 3 K deutlich zu warm waren. Ab dem September waren alle zu warm. Nur 2 waren temperaturnormal (April und Mai). Zu kalt fielen nur Januar, Februar, März und August aus. Dabei passte der August mit – 1,5 Kelvin Abweichung überhaupt nicht in den Jahrhundertsommer. Starker Kontrast dazu war der Vormonat Juli mit +4,4K aber nur 7,4 mm. In der Jahrestemperaturkurve knickte der August völlig ein. Es gab im ganzen Jahresverlauf keinen typischen Sinuscharakter. Im August wurde wieder kein heißer Tag Gemessen. Beim Niederschlag gab es wieder einen Rückgang. Fast kein Niederschlag im Juli und auch ab September viel bis zum Jahresende nicht mehr allzu viel. Nur die Monate Februar, April und August konnten mit mehr als 100% abschließen. Dabei ragte der August mit 202% heraus. Das Jahr schloss mit nur 83% ab. Einen herausragenden Sonnenmonat gab es. Der Juli topte alles bisher dagewesene. Er schaffte 353,3 h, das waren 149%. Dadurch konnte das Jahr noch positiv schließen als 2005.
Hier ein Blick auf die herausragenden Wetterereignisse des abgelaufenen Jahres:
Das alte Jahr legte in punkto Winter ordentlich vor. So ging es auch im Januar weiter. Auch wenn der Schnee anfangs wieder zusammensackte. Glatteis dann am 6. Ersten Sonnenschein erhielten wir nach 8 Tagen, der erste wolkenlose Tag des Jahres schloss sich an. In der Nacht zum 12. brachte die Kaltfront 1,1 mm Regenschauer mit Glatteisbildung. Vom 14. bis 17. gab es schöne Wintertage mit sehr kalt Nächten. Schneedeckenzuwachs am 17. Sie wuchs aufgrund des hohen Wassergehaltes aber kaum noch weiter (6 cm). Am 20. Glatteisregen, der zu Verkehrsproblemen führte. Sogar die Schulbusse fielen aus. Die Glatteisdecke hatte eine Dicke von bis zu 4 mm. Bei Tauwetter am 21. Grad versanken die letzten Schneeflecken in den Tauwasserpfützen. Der Boden ist aber noch gefroren und so verband sich alles am Abend mit Eisglätte. Doch die nächste Kältewelle rollte bereits auf uns zu. Die sibirische Kälte brach auf uns herein (-17,4°C, 23. -). Diese Kälte brachte ein sehr seltenes Schauspiel zu Tage, Eisnadeln. Am 23. dann ein “Kalter” Tag, -10°C wurden nicht überschritten. Ab 29. trat kein Eistag mehr auf.
Auch im Februar setzte sich dieser Hochwinter fort, was sich bis zum 6. noch steigerte. Ersten richtigen Schneefall des Monats brachte der 4. Mit -15,1 und -16,5°C folgten die kältesten Nächte des Monats. Schneefall setzte am Abend ein, zum Morgen des 7 mischte sich Regen in den mäßigen Schneefall. Die 14 cm waren bis zum Mittag in den großen Pfützen verschwunden. Schneefrei vergingen die beiden Folgetage. Am 9. erfolgte wieder eine Einwinterung. Am Morgen waren es 12 cm. Über Mittag setzte nun jeden Tag leichtes Tauwetter ein, am Abend fror jedoch alles wieder auf. Der 14. wurde ein sonniger Wintertag mit 8,4h. Ein Regengebiet läutete am 15. das Ende der Schneedecke ein. Der 17. war mit 8°C ein sehr milder Tag. Die nächsten Tage wurden wieder deutlich kühler. Nachtfröste nahmen wieder zu. In der letzten Dekade begleiteten uns fast täglich Schneegriesel oder leichte Schneefälle ohne messbare Mengen. Die letzten Tage kam es zu Schnee- und Reifgraupelschauern.
Auch wenn es keinen großen Schneehöhen mehr waren, ging es im März dennoch lange winterlich weiter. Im Gegensatz zum Schneechaos in Süd- und Südwestdeutschland passierte hier kaum etwas. Schnee, der hier fiel, taute bei den Plusgraden wieder weg. Am 6. gab es zwei Einwinterungen. Erst durch starken Schneeschauer, gegen Abend erneut ein starker Schneeschauer mit 2 cm Neuschnee. Erst zum Ende der ersten Dekade war wieder Schneezuwachs zu verzeichnen. So kam es am 10. zu 9 cm. Doch die Temperatur stieg zu schnell an und so taute es kräftig. Doch dann kehrte das gestrige Niederschlagsgebiet am 11. mit kaltem Nordwind um und brachte kräftigen Schneefall (12 cm). Mehr gab es nun nicht mehr in diesem März-Winter. Der 13. wurde zu der frostigsten Märznacht, die ich je gemessen habe: -15,5°C in der Hütte und -20,2°C über dem Schnee. Seit 1985 wurde der 3.3.1986 mit -15,0°C geschlagen. Die nächsten Tage wurden insgesamt ein wenig milder. Der Schnee taute nun allmählich bis zu 17 ab. Doch der Frühling ließ auch bei seinem offiziellen Beginn weiter auf sich warten. Den trotz vier trockenen sonnenscheinreichen Tagen vom 21. bis 24. gab es wieder mäßige Nachfröste, am Boden sogar noch mal unter -10°C. Der 25. war “warm” geworden, der wärmste Tag seit Heilig Abend mit 9°C. Man konnte endlich von Frühling sprechen. Es war mit 15,8°C der mildeste Tag seit dem 3. November. Ein Tag später stolze 19,3°C. Ein jähes Ende fand der Tag im Nordwesten des Landes. Am Abend gab es einen Tornado in Hamburg-Harburg, der 3 Kräne umstürzte und mehrere Dächer abdeckte. Zwei Menschen kamen dabei ums Leben. Die Gewitterfront erreichte uns nicht. Dennoch waren am Abend ca. 100 km entfernte Gewitter mit spektakulären Blitzen im Norden zu sehen. Die letzten Tage brachten auch Maxima oberhalb der 10 Grad Marke. Die Natur holte kräftig nach.
Warm ging der April los. Die ersten 3 Tage hatten bis zu 17°C am Tage zu bieten. Der erste Vorfrühling bekommt einen Knick, vom 4. bis 11. kam es wieder zu Bodenfrost, außer am 7. und 9. auch zu leichtem Hüttenfrost. Dafür blieb es niederschlagfrei. Die 2. Dekade wurde auch etwas feuchter. Das Osterwochenende war ohne Sonne und von kräftigen Regen- und Graupelschauern geprägt. Am Ostersonntag regnete es bis zum Morgen. Das schöne Osterwetter kam erst am 18. Ein sonniger warmer Tag. Der erste 20°C Tag des Jahres bescherte uns der 21. Der zeitigste meiner Messreihe ist der 11.03.1990 mit 20,0°C. Die Natur dank es dem Frühling: Forsythie blüht seit Ostern, die Rosskastanie entfaltet gerade ihre Blätter, im Mittel blüht sie zum 1. Mai. Der Kaltlufttropfen sorgte am 22. für kräftige Regenschauer. Am 25. endlich ein toller Frühlingstag, am 26. der bisher wärmste Tag des Jahres mit 23,6°C. Doch dann brach die schöne Witterung ab. Kräftige Regenfälle in der Nacht. Bis zum Morgen kamen 10 Liter Regen zusammen. Die ganze weitere Nacht ebenfalls kräftiger Regen mit 14mm. Ein herber Rückschlag für den Frühling. Mit nur wenig über 8°C wurde es ein sehr kalter 29. Nur 1985 war es mit 7°C noch kälter.
Nach dem kalten Wochenende geht es im Mai endlich aufwärts. Mit 23,6°C am 3. setzte mit der Apfelblüte der Vollfrühling ein. Die Süßkirsche steht in voller Blüte, auch die Rotbuche zeigte Blätter. Bis zum 13. konnte man übers Wetter nicht mehr klagen. Keinen Niederschlag und bis zu 13 Stunden Sonnenschein. Die Eisheiligen schlichen sich langsam heran. Am 14. minus 2,3°C am Boden. Der erste Sommertag des Jahres folgte. Die “Kalte Sophie” (15.5.) schlug mit -4,7°C am Erdboden zu. Der erste Niederschlag seit 20 Tagen, erreichte uns am 18. Die Temperatur erreichte am 22. 26°C, der 2. Sommertag. Es wurde zunehmend schwüler. Endlich fielen mal 7 Liter Niederschlag. Zenitgewitter der Stärke 1 von 17:45 bis 18:15. Ein Einschlag war recht nahe. Dieses Mal aber keine Schäden. Die Station vermeldet 14,1 mm in 33 Minuten. Der Himmelfahrtstag war sehr wechselhaft mit Regen, der bis zum Mittag ging. Diese Schauerwetter hielt auch in den nächsten tagen an. Zu Monatsende wurde es wieder kühler. Die Schafskälte war genau so kräftig wie im Vorjahr. Ein verregneter Monatsletzter schloss sich an.
An den ersten beiden Junitagen hatten wir noch mit der Schafskälte zu kämpfen, deren Höhepunkt mit -3°C am Boden am 2. eintrat. Nur wenig sonnig ging es weiter. Mit 14°C kam an Pfingsten daher auch keine rechte Freude auf. Alle warten auf den Sommerbeginn. Ab Mittwoch kündigte sich deutliche Wetterbesserung an. Doch zuvor gab es am 6. einen großen Regenguss: Gegen Mittag brachte ein erstes Gewitter starken Regen und mäßigen Hagel, kurzzeitig bis zu 15 mm. Innerhalb von 34 min fielen 21,1 mm. Ein zweites Gewitters brachte noch mal 3 Liter. Danach blieb es bis zum 15. trocken. Der Sommereinstieg ging dieses Jahr allmählich und nicht heftig von statten. Zum ersten heißen Tag fehlten am 12. nur noch 0,5K. Dies sollte dann einen Tag später klappen. Es war die erste von 2 heißen Tagen. Sein kurzzeitiges Ende fand diese Hochsommerlage am Morgen des 16., am dem ein kräftiges Gewitter fast 14 Liter brachte. Am 19. war die Hitze mit 31,5°C zurück. Am 21. dann 3 Gewitter südöstlich mit einem Schauer. Letztmalig wurde Niederschlag im Juni gemessen. Der bisher heißeste Tag des Jahres wurde am 23. festgestellt (32,4°C). Das war auch neuer Tageslangzeitrekord in 21 Jahren der Messung. Eine Gewitterfront am 26. brachte nur im Westen Niederschlag. In Belzig ging die Post ab bei bis zu 30 Litern. Am Folgetat das das Desaster südöstlich von uns. Auch von der erneuten kräftigen Gewitterfront bekamen wir nichts ab. Sie tänzelte südlich an uns vorbei. In Zinnwald regnete es bspw. 23 Liter/h. In Dresden kam es dabei zu schweren Blitzschlägen mit 3 Hausbränden und einem Toten durch Blitzschlag. Trotzdem brachte es Entspannung. Bei kühlen 22°C konnte man wieder mal durchatmen.
Es war ein hochsommerlicher Julieinstieg und daran sollte sich bis zum Monatsende auch nichts ändern. Die ersten 5 Tage waren nahezu wolkenlos und hatten durchschnittlich 15 Sonnenstunden. Den ersten Höhepunkt bildete der 6. mit 34,1°C. Es war der heißeste 6. Juli seit Beginn der Messungen 1985. Gewitter zogen indes an uns vorbei. Wünsdorf stand unter Wasser, Baruth 15 mm und Genthin 19 mm. Einen Tag später die ersten 2 Liter des Monats. In Berlin sind bis zu 49 mm heruntergekommen. U. a. musste das Konzert der FIFA auf der Fanmeile abgesagt werden. Auch am 13. wieder Pech. Stark gewitterte es südlich der Golmlinie, dort mussten die Feuerwehren ausrücken um in Petkus und Charlottenfelde für Ordnung zu sorgen. Dort regnete es sintflutartig nieder, bis zu 40 Liter. Die extreme Hitze steigerte sich weiter. Am 18. waren es schon 33,7°C. 35,6°C maß das Quecksilber am Folgetag und zugleich neuer Hitzetagesrekord. Am 20. dann 37,5°C, damit auch der vorerst heißeste Tag des Jahres und zweitwärmster je gemessener Julitag seit Beginn der Messungen 1985. Die außerordentliche Trockenheit blieb. Die Grünflächen sind seit Tagen am Ende. Weiterhin über 30 °C, aber die Tropennacht ist bisher nicht eingetroffen. Der Mais vertrocknete zunehmend, an einigen Schlägen ist er über 30 cm nicht hinaus gekommen. Auch der Unterflurbewuchs in den ist vollständig vertrocknet. In Altes Lager bei Jüterbog hat in der letzten Woche 6-mal gebrannt, 45 ha Wald standen in Flammen. Auch die Büsche und Sträucher finden kaum Wasser mehr. Der Grundwasserspiegel unterschritt die 2m Marke. Der 27. wurde mit 36°C der 9. heißeste Tag seit 1985 und der 2. heißeste des diesjährigen Monats gemessen. Ein Ferngewitter am frühen Abend des 28. brachte nur Tropfen, in Wittenberg dagegen waren es 16 Liter. Erst in den Morgenstunden erreichte uns die gewittrig-schwüle Luftmasse aus dem Süden, die am Vorabend in Thüringen Mengen von bis zu 60 Liter hinterließ. Hier war die Energie raus und es gab nur spärliche 5 mm. Es war der erste Niederschlag seit dem 21.6. Das reicht nicht! Aber es wird kühler!
Noch sommerlich begann der August, aber ein Ende der Hochsommerphase war schon absehbar. Bereits am 2. ein echter Apriltag. Einige Gewitter- und Schauerzellen machten das Tagwerk alsbald zu Nichte. Ab dem 3. kam endlich mal etwas Regen, zunächst noch mäßig. Recht trübe ging es nun weiter. Eine Vb-Lage verlagerte sich am 5. nur zögerlich, Schauerlinien rissen von ihm ab und brachten ersten Niederschlag. Der richtige intensive Regen kam später und summierte sich bis zum Morgen 22 Liter auf. Es war der ergiebigste Tagesniederschlag seit dem 6. Juni. Nun konnte sich die Natur langsam erholen. Es folgen 3 Tage Regenpause. Die Temperaturen von maximal 24°C in den folgenden Tagen blieben dabei unter den Erwartungen. Dann war die regenfreie Zeit endgültig zu Ende. Bis zum 15. blieb es dabei recht kühl. Ein Hauch von Sommer nochmals am 14. mit fast 24°C. Man sollte es nicht glauben, der 16. wurde dann ein Sommertag. Es standen die besten Tages dieses Augustes an, die bis zum 20. reichten. 3 Sommertage da noch. Erste Gewitter gab es gegen Mitternacht des 19. zum 20. Zum Abend kamen dann noch Schauer mit Gewitter, die stolze 19 Liter brachten. Damit endete die zwischensommerliche Witterung. Die Temperaturen kamen nur noch wenig über 20°C. Über den Mittag des 22. kamen kurze kräftige Schauer vom Himmel. Schon am Morgen des 26. gab es einigen Niederschlag. Doch der wurde von einem Gewitterschauer über Mittag in den Schatten gestellt. Binnen einer halben Stunde fielen dabei 25 Liter, die Tagessumme erhöhte sich bis zum Abend dann noch auf 29,1 mm. Damit überschritt der August die 100 Liter-Marke. Für den Rest des Monats wurde deutlich kühler. Es schlossen sich 2 Gewittertage an. Einen Abschluss nasser Tage bildete der 30. 12 Liter kamen per starken Schauer vom Himmel. Pünktlich zum Monatsletzten bahnte sich der Altweibersommer an.
Bereits am 1. September besserte sich das Wetter. Der erste Sommertag des Septembers stellte sich am 2. ein. Nun durften auf einen guten Altweibersommer hoffen. Der 4. und 5. bot Entspannungswetter bis die große Wärme kam. Danach kam der Sommer mit voller Leistung zurück. Zwei Sommertage folgten. So wurde der 7. auch der wärmste Tag dieses Monats mit 29°C, auch ein neuer Tagesrekord. Am frühen Abend dann das 2. von 3 Niederschlagsereignissen des Septembers. Eine Kaltfront mit einem vorgelagerten Wärmegewitter an einer Konvergenz brachte 1,8mm. Bis zum Monatsende blieb es bis auf eine kleine Ausnahme trocken. Mit einem Altweibersommersonntag wie er im Buche steht, ging es am 10. wieder aufwärts. Der Altweibersommer blieb uns bis zum Monatsende erhalten. Er stellte schon jetzt den gesamten August in den Schatten. Am 18. konnte sich der Altweibersommer voll entfalten und führte zum wärmsten 18. September meiner Messreihe mit 27,8°C nach 2003. Es war der 8. Sommertag in Folge! Einen Tag vor Herbstbeginn brillierte der Monat mit 26,7°C. Auch am Herbstanfang noch den Sommertag geschafft. Weiter ging es mit Rekorden. Der wärmste 24. seit Messbeginn 1985 mit 28,5°C folgte. Mit dem 17. Sommertag am 26. hält dieser September den absoluten Rekord und ist mit 17,9°C immer noch wärmer als der 1999. Der September verabschiedete sich nochmals mit einem Sommertag, dem 18. (1999 15) damit war er der wärmste September zusammen mit 1999 seit Beginn der Messungen 1985, deutschlandweit teils seit 1901.
Am Oktobermorgen wurden wir von einem Regengebiet überrascht, das uns in der Summe mehr Niederschlag brachte als der ganze September (8,8 mm). Damit ist auch die Witterung des Altweibersommers zu Ende gegangen. Nun geht der Herbst los. Viele Wolken, wenige Regentropfen aber auch wieder steigende Temperaturen bestimmten die nächsten Tage. Ab dem 8. bis zum 22. blieb es nun trocken. Ein schöner Herbst nahm seinen Anfang. Dabei stiegen die Temperaturen auf recht hohe Werte. Der goldene Oktober brachte es auf 21°C. Der 12. setzte noch mal alles dran, golden zu werden. Mit über 21°C ist es ihm auch gelungen und setzte damit einen neuen Tagesrekord. Vom 11.-13. gab es zeitweise Nebel. Der Herbst zeigte sich von seiner natürlichsten Seite. So auch am 14. und 15. Der 17. brachte den ersten kräftigen Bodenfrost mit fast -6°C. Dahlien und andere frostempfindliche Kulturen sind nun erfroren. In den nächsten Tagen rappelten sich die Werte wieder auf. Am 22. verdichteten sich die Wolken. Es soll leichte Regen geben. Bis zum 24. war diese durchwachsene Witterungsphase zu Ende. Dann kam der Spätherbst mit viel Sonnenschein zurück. Höhepunkt war dabei der 26. Es wurde mit 24,9°C fast noch ein Sommertag. Damit wurde der bisherige Tagesrekord von schlappen 17,8°C des Jahres 1999 weit in den Schatten gestellt. Um ein Haar wäre auch der Rekord des spätesten Sommertages vom 15.10.1990 eingestellt worden. Die ganz große Wärme war mit dem 27. vorbei. Am 28./29. wurde es endlich mal richtig nass. Zusammen waren es 12,5 mm. Zu Monatsende stellte sich das Wetter dann um. Nun müssen wir uns mit der neuen Frische abfinden.
Der erste Herbststurm der Saison fegte am 1. November übers Land, besonders an den Küsten, wo Sturmfluten einige Schäden verursachten. Bis zum Abend sank die Temperatur schon auf 1°C. Vielerorts kamen schon Schneeflocken vom Himmel. Bis zum 3. gab es knackigen Frost am Morgen und schönsten Sonnenschein am Tage. Die Frostperiode war damit aber schon wieder erledigt. Ein sehr verregneter Herbsttag folgte. Es wurde weiter wärmer. Mit dem milden Herbstwetter ging es auch die nächsten Tage weiter. Ein weiterer Herbststurm bahnte sich am 9. seinen Weg. Nach dem 10. folgten 3 kühlere Tage. Am 13. auch mal eine anständige Menge Regen, 6 Liter. Danach kehrte der Spätsommer zurück. Ein neuer Tages- und Monatsrekord wurde am 16. aufgestellt. Er ist nun der wärmste Novembertag, der in 21 Jahren gemessen wurde. Erzielt wurden 19,3°C. Geschlagen wurde der 7.11.1997 mit nur 17,4°C Diese Milde hielt noch bis zum 18. an. Erst am 22. war überhaupt wieder mal Bodenfrost zu vermelden. Dem folgte nur noch eine Nacht mit Bodenfrost. Ab dem Nachmittag des 23. Regen, der noch einmal fast 5 Liter brachte. Vom 25. bis zum 28. hatten wir nochmals Höchstwerte von 10 bis 13°C zu verzeichnen.
Frostig und sonnenscheinreich war der Dezembereinstieg. Eigentlich genau das richtige, aber es sollte wieder einmal ganz anders kommen. Sonnenscheinreiche und sehr milde Tage über 9°C folgten zunächst. Der 5. wurde es zum wärmsten je gemessenen Dezembertag seit Aufzeichnungsbeginn mit 15,3°C. Geschlagen wurde der 13.12.2000 mit 14,8°C. 06. Der Nicolaustag war der erste sonnenlose Tag. Nur wenige Regetropfen fielen in den nächsten Tagen bei weiterhin sehr milden Temperaturen von über 11°C bis zum 9. Das Sturmtief am 8. war wesentlich nördlicher durchgezogen und hatte hier kaum Wirkung. Reif und Reifglätte bildeten sich in der Nacht zum 11. aus. Dies beendete eine Warmfront. Bis zum Morgen ergiebiger Regen (8mm). Nach dem 12. sollte es bis zum 28. nur sehr geringen Niederschlag geben. Mild ging es weiter. 12°C am 16. waren das Highlight der 2. Dekade. hervor. Das war erneut ein neuer Tagesrekord. Hochnebel- und Nebelwetter mit Sprühregen sollten uns auch in den nächsten Tagen begleiten, denn Sonne gab es mit Ausnahme des 25. und 31. im alten Jahr nun nicht mehr. Im Einzelnen ging es bis zum heiligen Abend mit Hochnebel weiter, dann kam Sprühregen hinzu. Der erste Weihnachtsfeiertag brachte etwas Sonne hervor. Der Nebel der Nacht zum 27. brachte ein wenig Klareis. In der Folgenacht Sprühregen mit glatten Straßen. Später am Tage gab es dann sogar den allerersten Schnee dieses Winters. Bis zum Abend fielen 4 cm, die aber sogleich begann zu tauen. Gegen Abend gab es noch mal kräftige Schneeschauer. Zum Abend des 29. kam zu gefährlicher Reifbildung mit Reifglätte. Am 30. wurde es milder und der Reif verschwand. Der Silverstertag war der Mildeste und zugleich der wärmste 31. seit 1985.
Nun noch einige statistische Werte des Jahres: An 136 (-23) Tagen des Jahres kam es zu Niederschlag größer gleich 0,1 mm. Im einzelnen an 23 Tagen zu Sprühregen, 163 (-1) zu Regen, 29 (-27) zu Schnee, 4 zu Reif- oder Frostgraupeln und 14 zu Schneegriesel, wobei nur an 4 Tagen Mischniederschlag auftrat. An 77 Tagen waren die Niederschläge zum Teil als Schauer und an 18 (-6) Tagen mit Gewitter und an 6 Tagen mit Wetterleuchten zu beobachten. 8 Tage waren uns Fernsichten geboten, davon allein 5 im Dezember. Dies war recht niedrig. An 82 Tagen mussten wir uns mit Dunst unter 8 km Sicht zufrieden geben. Im Vorjahr waren es nur 68. Nebel trat an 20 Tagen auf, was fast dem Durchschnitt entsprach. Die Sonne schien an rekordverdächtigen 325 Tagen. Glätteerscheinungen waren wieder deutlich vertreten und erreichten damit ein ausgeglichenes Niveau. Grund dafür war der verlängerte Winter bis in den März hinein. Sie verteilten sich dadurch über den Winter sehr ungleichmäßig. 8-mal Glatteis, 39 Tage mit Eisglätte, 49 Tage mit Schneeglätte. Reif konnte ich an 61 Tagen beobachten. In 128 Nächten kam es zu Tau. Es war im Sommer also trockener bzw. im Juli häufig nass durch Niederschlag. Raureif konnte 4-mal beobachtet werden. Die Schneedeckentage <=50% waren aufgrund des Jahrhunderwinters mit 50 wieder recht gut. Der Wind war in diesem Jahr im mittleren Spektrum noch lebhafter. Spitzen mit mehr als Beaufort 6 gab es an 84 Tagen, mit BFT 8 waren es 1. Im Mittel wurde BFT 6 immerhin an 17 Tagen ermittelt. BFT 8 trat nicht auf. Herbststürme fielen gänzlich aus. Marco Ringel

Temperatur- und Niederschlagsverteilungskarte
Jahr 2006

auf der Grundlage der Regionalwetterstationen



 

Monatsmittel und Summen
mit den Normalwerten und deren Abweichungenvon 2006 von Jänickendorf


Abweichung der Monatsmittel der Lufttemperatur vom Normalwert 1985-2004

Abweichung der Monatsmittel der Lufttemperatur vom Normalwert 1985-2004Abweichung der Monatsmittel der Lufttemperatur vom Normalwert 1985-2004

Abweichung der Monatsmittel der Lufttemperatur vom Normalwert 1985-2004

Abweichung der Monatsmittel der Lufttemperatur vom Normalwert 1985-2004

 

Bodentemperaturprofil (Isothermen des Bodens), errechnet mit den Messtiefen2, 5, 10, 20, 50, 100 und 200 cm 

an der Wetterstation Jänickendorfim Jahre 2006


Das Diagramm wurde in mühevoller Kleinarbeit
aus allen Tagessätzen berechnet, und nicht nur aus den Dekadenmitteln.

Monatliche Verdunstungshöhen und Niederschlagssummen im Vergleich an der Wetterstation Jänickendorf im Jahre 2006


Die Verdunstung wird in einem offenen Kessel
das ganze Jahr hindurch gemessen. Durch Differenzbildung wird der gefallene
Niederschlag herausgerechnet. Durch Gegenrechnen der beiden Werte erhält
man dann die Wasserhaushaltsbilanz.

Verdunstungs & Niederschlagsgrafik

 

Wasserhaushaltsbilanz an
der Wetterstation Jänickendorf im Jahre 2006

Die  Wasserhaushaltsbilanz erhält man, indem man die Niederschlagsmenge von der Verdunstung abzieht. dabei bleibt entweder ein Überschuss, wenn es mehr geregnet hat als verdunstet ist, oder ein Minus, wenn mehr verdunstet ist als es geregnet hat. Die Werte im grünen Bereich zeigen einen Überschuss an Wasser an, der Boden bildet einen Vorrat aus. Das ist im Frühling sehr wichtig für das gute Wachstum der Pflanzen. Im gelben Bereich ist dann mehr verdunstet. 

Für den Kleingärtner heißt das nun, er muss gießen, da die natürliche Menge an Wasser
nicht mehr ausreicht. 

Wasserhaushaltsbilanz 2006