2020

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Bericht
Sonnenscheindauer
Temperatur- und Niederschlagsverteilungskarte
Monatsmittel und Summen
Bodentemperaturprofil
Verdunstungshöhen
Wasserhaushaltsbilanz

Das Wetter in Jänickendorf im Jahr 2020

Das Jahr 2020 war mit 11,0 °C 1,6K über seinem Normwert (1981-2010) und damit das zweitwärmste Jahr meiner Messreihe seit 1985. Es gilt aber vielerorts darüber hinaus als wärmste Jahr.
Der Februar hatte dabei die höchste positive Abweichung von 4,6K, gefolgt vom Januar mit 3,4K und August (2,5K). Damit ist schon ersichtlich, dass der Winter ein Totalausfall war. Am kältesten erlebten wir den Mai mit -1,7K und Juli mit einer negativen Abweichung von 0,7K. Hier wird ersichtlich, dass der Sommer nicht so extrem war wie in den beiden Vorjahren und auch später begann. Alle anderen Monate bewegten sich zwischen +0,7 bis 2,0K Abweichung.
Beim Niederschlag kamen wir auf immerhin 482,0mm, was nicht in jeder Region so war, denn wir hatten mit einigen starken Schauern hier vor Ort sehr viel Glück. Dabei stach der Februar besonders heraus. Er erreichte 241% seines Normalwertes und füllte mit 76,5mm das große Defizitloch ein wenig auf und verhalf der Natur einen besseren Start als in den Vorjahren. Er war zugleich auch der nasseste Monat. Auch der Juni, August, September und Oktober kamen über 100% Erfüllung.
Sehr trocken fiel der November mit nur 8,4mm, was 18% ausmacht. Auch der April war mit nur 12,7mm recht trocken. Nachdem es im Frühjahr noch recht trocken abging, holte der Sommer bis in den Oktober recht gut auf. Doch das folgende fast trockene Jahressende machte dies wieder zu Nichte.
Beim Sonnenschein gab es mit 114% eine gute Erfüllung. Insgesamt konnten 2027 Sonnenstunden gezählt werden. Nur der Februar (76%) und Oktober mit (68%) blieben unter ihrem Normwert. Alle anderen Monate lagen zwischen 100 und 166% wurden durchschnittlich erzielt. An der Spitze stand der sonnige April mit noch nie dagewesenen 308 Stunden, gefolgt vom Mai mit 248 Stunden. Das sind über 10 Stunden täglich, für einen April völlig außergewöhnlich.
Der Winter entwickelte sich zum Totalausfall. Es gab weder einen Eistag noch einen Schneefalltag. Dafür war es aber auch historisch viel zu warm, der Januar schloss mit 3,6K und der Februar mit stolzen 4,6K über der Norm, der wärmste Februar vor 1998 mit 5,7°C. Am 2002 erlebten wir einen neuen Luftdruckrekord von 1047hPa. Dafür war der Monat auch sehr windreich und wurde zum nassesten Februar der Messreihe und des Jahres. Vom 9. bis 12. beschäftigte uns ein Orkantief mit Böen die Stärke 9. Es blieb nicht der einzige Wind des Monats. Die Trockenheit indes hielt bis zum 28. April an. Auch die Eisheiligen schlugen mit einer Pünktlichkeit zu wie selten. Vom 11. bis zum 15. gab es jeden Tag Bodenfrost. Höhepunkt die kalte Sophie am 15. mit -4,2°C am Boden und in der Luft -2,4°C. Nach 4 Sommertagen kam am 5. Juni die Schafskälte. Dann war der Monat von schwülwarmer Luft mit Unwettern geprägt. An nur 4 Tagen fiel fast der gesamte Monatsniederschlag in Mengen von 10 bis 21mm. Der Juli verlief trotz seiner 15 Sommertage recht unspektakulär und war schon wieder deutlich zu trocken. Ein 25 Jahre Maximum an sensationell leuchtenden Nachtwolken ereilte uns in der Nacht auf den 6. Der August wurde mit 37,6°C, 12 heißen Tagen bis zum 21. hochsommerlich aber sehr trocken. Wenn das Unwetter am 30. mit allein 30mm gebracht hätte, wäre der Monat nur halb so nass gewesen. Der Sommer setzte sich nochmals bis zum 16. September mit 3 heißen Tagen fort. ¾ der Monatssumme fielen vom 24.-26. Ersten Bodenfrost gab es zudem am 18. und 19. Der Oktober wurde fast doppelt so nass wie sein Normal. Am 13. kam im Norden ein Sturm dazu, der der an der Ostseeküste für eine Art Sturmflut sorgte, was zu großen Schäden führte. Der Regen erbrachte hier eine Summe von 37mm. Am 2.11. wurde mit 21,5°C der wärmste Novembertag meiner Messreihe erreicht. Dafür war der Monat fiel zu trocken. Ab dem 20. kam es zu Bodenfrost, das Monatsende war besonders kühl. Der Trend setzte sich auch im Dezember fort, trotzdem gab es keine Eistage, nur wenig Niederschlag und natürlich keinen Schnee. Viel Wetter fand also nicht statt.

Resümee:
Das neue Jahr startete sonnig und frostig. Die hielt aber nur bis zum 7. Bis gegen Ende der 1. Dekade blieb es meist trüb und regnerisch. Zudem wurde es am 3. und 4. recht windig. Am 10. übertrafen wir dann erstmals die 10°C.
Ab dem 11. wurde endlich wieder sonnig. Dafür auch deutlich frischer. Sie schien in der 2. Dekade nun täglich. Trocken blieb es mit sehr geringen Ausnahmen bis zum 26. Am 20. erlebten wir einen neuen Luftdruckrekord. 1047hPa wurden gemessen. Damit wurde der Wert vom 28.12. noch übertroffen. In den nächsten 5 Nächten klarte es auf, so dass es mäßigen Frost gab. Am 21. schien die Sonne über 7 Stunden. Am 25. und 26. gab es den ganzen Tag Hochnebel. Ab dem 27. bis zum Monatsende wurde es deutlich nasser, da wollte der Januar noch was aufholen. Bis dahin waren es erst 49%. Am 28. mischte sich kurzzeitig sogar Graupel mit unter. In der Umgebung wurde auch ein Gewitter registriert. Bis zum Monatsende wurde es windiger.
Mild und feucht begann der Februar, dies sollte im Grunde den ganzen Monat so bleiben, denn es wurde nicht nun der nasseste Monat des Jahres, sondern auch der feuchteste Februar meiner Messreihe. Hüttenfrost gab es nur noch an drei Tagen sehr leichten. Dafür gab es nur sehr wenig trockene Tage. Der 9. und 10. wurden mit 13°C sehr mild. Ursache war das Orkantiefs. Am Abend wurde schon Sturmstärke erreicht, die Kaltfront der Nacht erreichte mit Böen die Stärke 9. Dabei regnete es kräftig. Am Abend gab es Regen- und Hagelschauer im Gewitter. Recht turbulent ging es auch noch am 11. Sturmspitzen der Stärke 9 und ein Graupelschauer weiter. In den nächsten 4 Tagen gab es mal Bodenfrost. Ab dem 15. wurde es nun täglich nass. Besonders in der dritten Dekade waren die Summen recht hoch. Das Sturmtief am 16. schaufelte warme Luft bis 16°C heran. Inzwischen blühten die ersten Krokusse.
Ab dem 21. wurde es für 4 Tage wieder stürmisch mit jeder Menge Niederschlag.
Ab dem 25. war es mit den Stürmen erst einmal vorbei. Doch der Regen blieb uns für den Rest des Monats erhalten. Aber auch Bodenfrost war wieder mit von der Partie. Der 25. wurde zu einem Apriltag. Tags drauf war alles dabei: Regen-, Schnee- und Graupelschauer, zu einer Schneedecke wie im Westen hat es hier nicht gereicht. Zu Schneefall am 29. kam es nur weiter südlich von. Im Fläming nach Wittenberg war davon sogar etwas liegengeblieben. Fast 12°C waren es unter Sonnenschein am Nachmittag.
Der März wurde zumindest von den Temperaturen her winterlicher, besonders zu Monatsende. Bis zum 13 fiel der Hauptteil des Niederschlages, dafür hielt sich der Sonnenschein in Grenzen. Am intensivsten war der Regen am 9. mit 9 Liter im Messglas, der stärkste Niederschlag des Monats. Dann endete die Niederschlagssaison für die kommenden Wochen.
Es wurde trocken und deutlich wärmer. Bestes Frühlingswetter bot der Sonntag bei 12°C. Der 16. bis 19. wurden mit 16 bis 19°C noch wärmer. Der erste Vorfrühling war angebrochen, hielt aber nicht lange. Am 20. formte die Kaltluft aus dem Norden mit der warmen im Süden über uns die Regengebiete. Bis in den Abend vielen fast 2mm.
Die 3. Dekade blieb nahezu trocken, was schon wieder eine Frühjahrstrockenheit auslöste. Zudem gab es bis Monatsende leichten bis mäßigen Frost von bis zu-9°C am 23. sowie am Boden -11,2°C. Dabei sind nicht nur Forsythie und Zierkirsche erfroren, sondern auch etliche Austriebe wie die von der Bauernhortensie. Die Befürchtung war, dass auch die Obstblüte nun schon geschädigt ist. Dafür schien die Sonne bis zum 28. ausgiebig mit mehrfach über 10 Stunden pro Tag.
Aber auch sehr warm wurde es bis zum 28. mit 18,5°C. 19,3°C wäre mein bisheriger Tagesrekord gewesen. Dann meldete sich der Winter noch einmal zurück. Jetzt waren nicht nur die Nächte, sondern auch die Tage wieder kühl. Am Nachmittag des 30. setzte zum Teil mäßiger Schneefall ein, der intensivste des ganzen Winters! Liegen blieb jedoch nichts davon.
Das sonnige, trockene und vor allem zu kalte Wetter setzte sich im ganzen April fort. Trocken sollte es bis zum 12. bleiben, doch auch danach war es sehr wenig. Hüttenfrost gab es bis zum 23. Zwar nur noch leichten, der Bodenfrost ging allerdings bis zum 27.
Der Monatserste war zugleich der kälteste Tag mit -10,2°C am Boden und -5,9°C in der Hütte. Die Sonne schien allein bis zum 12. 9-mal über 10 Stunden vom blauen Himmel. Die Tagestemperaturen blieben an den ersten 4 Tagen mit bis zu 12°C noch etwas kühl. Ab dem 5. wurde es deutlich wärmer, schon fast 18°C waren es. Der bisher wärmste Tag des Jahres wurde mit 22,3°C am 6. gemessen. Keine Wolken auch der 7. und 8. Mit 24,3°C wurde es ein toller Ostersonntag, doch damit endete diese Wetterphase erst einmal.
Mit einer Kaltfront strömte am 13. sehr kühle Luft aus dem Norden ein. Der Niederschlag war mit 1,8mm aber äußerst gering. Das war der erste Regen seit März und auch schon wieder der letzte bis zum 28. Ab dem 16. standen bei nun wärmeren Tageswerten die Kirschbäume in voller Blüte, der Apfel macht sich auf. Doch die -4°C in der Luft und -8°C am Boden schädigten die Süßkirschen. Sonnig, warm und trocken ging es bis zum 28. weiter. Fast einen Sommertag schaffte der 28.
An den letzten drei Tagen fiel tatsächlich noch Niederschlag. Insgesamt konnte 10mm meist durch Schauer registriert werden, was fast 90% des Monatsniederschlags ausmachten.
In den ersten 5 Tagen des Mais fiel etwas Niederschlag. Am 1. war es sonnig, dazwischen gab es Schauer. So auch am 2. Gewitterzellen blieben dabei nördlich von uns. Der 4. blieb bedeckt.
Der 5. startete sonnig, Bis zum 10. blieb es auch trocken. Am 5. und 6. kam es zu leichtem Bodenfrost. Es wurde von Tag zu Tag wärmer. Dann war auch der Weg für die Sonne frei. Nur um 0,2K verpassten wir den ersten Sommertag des Jahres. Wesentlich mehr Wolken bescherte uns der 10.
Die Kaltfront kam am 11. Seit dem Morgen regnete es endlich. Insgesamt 10 Liter waren gefallen. Gegen Morgen hatten wir nur noch 6°C.
Ab dem 11. schlugen auch die Eisheiligen mit einer Pünktlichkeit zu wie selten. Die Kaltfront brachte die klare Luft. Am Morgen des 12. dann -4,1°C am Boden, in der Luft immerhin -2,0°C, was die Kirschen und das Laub der Walnuss schwarz werden ließ. Am 13. und 14. Dann nur leichter Bodenfrost. Ab 14. auch wieder mehr Sonne. Die Nacht zum 15. war klar und die kalte Sophie schlug mit -4,2°C am Boden noch mal zu. In der Luft waren es -2,4°C.
Auch 16. begann sonnig. Warm, aber stärker bewölkt ging es die nächsten Tage weiter.
Was für ein herrlicher Himmelfahrtstag, dieser 20. bei 23°C. Noch etwas wärmer wurde der 23. Am Abend kam das Regengebiet näher. Am 24. erlebten wir einen Apriltag mit Sonne, Regenschauer und einem Gewitter. dabei fand ein beachtlicher Temperatursturz von 18 auf 11°C statt. In der Nacht kam noch ein kräftiger Schauer hinzu, was die Tagessumme auf 9mm erhöhte. Ohne die beiden Starkregentage hätte der Mai fast gar keinen Niederschlag bekommen.
Ab dem 26. nahm der Frühling neuen Anlauf, deutlich wärmer und sonniger ging der Monat zu Ende. In der Nacht zum 28. brachte ein Regenband noch 1mm. Trotzdem schaffte der Mai keine 50%. Dann zogen aus dem Norden Föhnfische (Ac len) auf, wie sie schon lange nicht mehr zu sehen waren. Zunächst schien am 30. noch die Sonne, doch dann näherte sich ein Niederschlagsfeld, was sich am Nachmittag aber wieder verzog. Der Pfingstsonntag wurde zum sonnigen und warmen Tag mit fast 24°C.
Sommerlich startete auch gleich der Juni mit 4 Sommertagen in Folge. Beendet wurde dies durch Niederschlag. Dafür traten sie viel später als in den letzten 2 Jahren ein. Am 2. deutete sich an, was in diesem Monat noch zum Markenzeichen werden sollte: Schwüle Luft und nachfolgend Gewitter.
Es folgte die Schafskälte. Wir erlebten einen Temperatursturz auf 17°C. Vom 6. an war kein Tag mehr kühler als 20°C. Dabei war es an 6. recht windig. Am 7. und 9. hatte die Sonne allerdings keine Chance. Mit Nebel begann der 12., die Ursache war die schwül-warme Luft des Vortages.
Es folgte ein gewaltiger Tag. Die Temperatur schoss empor und erreichte um 12 Uhr schon die 30 Grad Marke, der erste heiße Tag des Jahres. Es dauerte nur noch kurze Zeit, bis es im anfing zu donnern. Hier bekamen wir ab 15:30 was von Gewittern und Regen ab. Bis zum Abend ging das durch und so waren in der ersten Welle schon 10mm gefallen. Danach fielen bis zum Morgen weitere 10mm. Es folgte ein entspannter Tag. Sommertage gab es weiterhin bis zum 18. Dann stand der nächste Niederschlag an.
Am Nachmittag bildete sich südlich eine Gewitterlinie aus. Erst eine Zellenbildung über Luckenwalde brachte dort ab 16 Uhr Starkniederschlag von über 30mm. Hier ging das Unwetter erst um 16:48 los und hinterließ 9 mm. Ab dem Vormittag des 19. gab es eine Mischung aus leichtem Regen und Sprühregen. 6 sonnige und warne Tage folgten bis zum nächsten Unwetter.
Am 26. standen schon am Morgen die Vorboten der Gewitter in Form von Ac castellanus an Himmel. Es dauerte nur 5 Stunden, bis die Gewitter losgingen. Gleich das erste hinterließ in 30 Minuten stolze 18,5mm. Danach wurde es bei 19°C sehr schwül. Es wurde sehr heiß vor der Kaltfront am Abend des 27., doch hier wetterwirksam. Ein weiteres Unwetter am 28. Gegen 14 Uhr setze sich genau eine Gewitterzelle über uns. Dabei gab es Starkregen, beim dem 21mm in 36min fielen. Die nächsten Tage bleiben ruhig. Am Nachmittag streiften einige Gewitter unseren Raum.
Der Juli verlief im Ganzen recht unspektakulär. Gewitter zogen in der ersten Nachthälfte zum 2. mit einem großartigen Böenkragen über uns hinweg und brachten 5mm. Dann fiel bis zum 15. nur noch an zwei Tagen geringer Niederschlag bei sommerlichen Werten. Der 4. wurde mit 12,4 Stunden sehr sonnig
In der Nacht zum 6. waren sensationell leuchtende Nachtwolken zu sehen, ein 25 Jahre Maximum. Gegen Morgen waren sie dann verschwunden.
An den nächsten Tagen gab es etwas Regen und wenig Sonne. Sehr sonnige Tage waren vom 11.-14. zu bewundern.
Dann brachte die Kaltfront am 15. ordentlich Niederschlag (8,5mm). Auch am nächsten Morgen gab es noch Regen. Endlich wurde es wieder Sommer. Der 19. wurde mit 31°C der erste, aber auch der einzige heiße Tag des Monats. Nun nahm die Trockenheit rasant zu. Denn bis zum 26. und auch danach fiel kein Niederschlag mehr. Nur die Kaltfront brachte nach 14 Uhr 5,5 Liter Regen. Danach gab es noch 4 sehr sonnige Tage. Am 28. schafften wir fast einen heißen Tag.
Bis zum 20. wurde es in Wellen im August hochsommerlich, dabei fiel kaum Niederschlag. Gleich am ersten gab es den ersten heißen Tag. Die folgenden 3 Tage wurden nur mäßig warm. Regen kam am 5., aber längst nicht so ergiebig. Am Schluss waren es nur 5mm. Am 6. wieder ein heißer Tag von 7, die noch folgen sollten. Dazu ein stahlblauer Himmel. Die Hundstage waren da. Am 7. schafften wir 33,5°C, am 8. 36,5°C und am 9. der Spitzenreiter mit 37,6°C. Zu einer Tropennacht hat es allerdings nicht gereicht. Dafür zogen einige Wärmegewitter auf. Am 10. näherte sich ein Gewitterpaket aus den SE und konnte uns zeitweise noch erreichen, was uns 7mm Niederschlag brachte. 2 heiße Tage ohne Wolken folgten noch.
Der 13. und 14. blieb es nahezu bedeckt. Es blieb recht schwül. In der Nacht gab es noch ein wenig Regen. Dann gab es wieder 3 heiße Tage. Die Trockenheit schlug nun voll zu. In der Nacht zum 18. erwischten uns noch einige kleine Schauer und ein Ferngewitter. So kamen wenigstens 3 Liter zusammen. Am 21. folgte der zweitheißeste Tag des Jahres mit 37,1°C. Damit ging der Hochsommer auch zu Ende.
Am Morgen des 22. brachte eine Kaltfront endlich den ersehnten Regen. Immerhin fielen fast 9mm. Damit konnten wir zufrieden sein. Sommertage wurden nach dem 23. nun nicht mehr erzielt. Aber es blieb angenehm warm. Im Osten bildeten sich am 26. in der Warmfront Gewitter aus, die am Morgen noch zu sehen waren. Dann folgte eine Aufheiterung bis in den Vormittag. Die Kaltfront brachte ersten Regen mit einigen Böen. Der Sturm erreichte uns erst am späten Nachmittag mit der Stärke 8.
Am 30. zog aus dem Süden Regen heran. Bis zum Abend fielen immerhin schon 9mm. Bis in die Nacht hinein regnete es stark und wir kamen auf über 30mm. Was für ein Ergebnis!
Der September begann zwar kühler und auch feuchter, doch setzte den Spätsommer bis zur Monatsmitte fort. Regen brachte eine Warmfront auf, die in der Nacht für kräftigen Niederschlag sorgte. Am Morgen des 3. waren es 9,5mm.
Der 6. wurde ein sehr sonniger Tag. Fast 28°C erreichten wir am 9. Der letzte Regen bis zum 24. fiel der Nacht zum 10. und brachte 1,7mm. Fast wolkenlos blieb der 11. und 12. Die Tage steigerten sich noch einmal. Fast 31°C bescherte uns der 14. und somit ein heißer Tag, dem noch zwei folgen sollen. Ein fulminanter Altweibersommer! Am 15. wurde mit 32,5°C der Höhepunkt dieses Altweibersommers erreicht.
Nach der trockenen Kaltfront schafften wir am 17. gerade so die 20°C. Den ersten Bodenfrost mit -1,5°C gab es am 18. Ab dem 20. gab es nochmals 4 Sommertage, ehe es dann wirklich zu Ende ging mit diesem Sommer.
Am 25. kam endlich der langersehnte Regen. An drei aufeinanderfolgenden Tagen fielen 34mm, ¾ des Monatsniederschlages. Das Ganze bei nur noch 16°C. Mit 10°C am 26. war es deutlich kühl geworden. Ab dem 27. blieb es wieder trocken, kühl nur an diesem Tag. Ein toller Herbsttag mit viel Sonnenschein folgte dem. Wir hatten zudem eine absolut fantastische Fernsicht von über 70km.
Die ersten 4 Tage des Oktobers blieben auch noch trocken. Danach entwickelte sich der Monat zu einem sehr nassen mit fast doppelt so viel Niederschlag wie Normal. Am Morgen des 1. bildete sich starker Nebel, so auch am 2. Da schaffte es die Sonne allerdings nicht mehr. Sonnig wurde der Einheitstag, einer der wenigen mit mehr als 5 Stunden. So wurde er mit 22,8°C auch der wärmste des Monats. Der 4. wurde der sonnenscheinreichste des Oktobers.
Vom 5. gab es nun fast jeden Tag Niederschlag. Dabei wurden kaum noch 15°C erreicht nur der 10. blieb trocken, dafür bildete sich Nebel aus.
Die nächsten Tage wurden wieder regnerisch und kühl, im Norden kam ein Sturm dazu. Nach einer frostigen Nacht am 13. mit erstem Reif gab es erneut Nebel, der recht zäh war. Es folgte ein sehr nasser und stürmischer Tag, der an der Ostseeküste für eine Art Sturmflut führte. Dort waren bei sehr hohen Wellengang sämtlich Stände überspült, was zu großen Schäden führte. Der Regen erbrachte eine Tagessumme von 26mm. Insgesamt waren es gute 37mm.
Am 16. besserte es sich endlich, auch wenn es nur an 4 Tagen trocken blieb. In der Nacht zum 20. trat ein wenig Bodenfrost auf.
Am 22. konnten wir nochmal 20°C erreichen. Einen goldenen Oktobertag mit 18°C und fast 8 Stunden Sonnenschein bescherte und unser Himmelsgestirn. Ab dem 26. schien die Sonne aber kaum noch. In der Nacht zum 30. begann es zu regnen. Am Tage verstärkte sich dieser. Bis zum Abend fielen 11 Millimeter. Es folgte ein grauer und verregneter Reformationstag
Sehr warm ging es im November los. Das hielt bis zum 3. Leichten Regen gab es die ersten beiden Tage, dann blieb es bis Monatsmitte trocken. Dennoch sollte es der ergiebigste des ganzen Monats sein. Im ganzen Monat wurde nur 21% erreicht. Der Wert von 21,5°C für einen 2. stellt den höchsten je gemessene Höchstwert für einen Novembertag bei mir dar (seit 1985). Zudem gab es im November noch keinen Tag über 20°C. Wir starteten auch am 3. mit viel Sonne. Bis zum 8. konnten wir die vielen Sonnenstunden genießen. Doch es war sehr frisch geworden. Bodenfrost und erster Frost im Boden mit 3cm am Morgen des 5. Dazu gab es Reif
Ein erster trüber Tag mit Hochnebel am 6. Bis in den nächsten Morgen hielt sich der zähe Hochnebel. In der Nacht zum 9. zog der Hochnebel wieder herein. So blieb es auch am 10. Dazu wehte ein frischer Wind. Am 11. nur noch Hochnebel.
Bis in den Vormittag des 12. dominierte der Hochnebel noch. Bis zum Mittag war es wolkenlos geworden. Die Sonne kam bis zum 21. jeden Tag hervor. Mit über 16°C wurde der 14. sehr warm. Dies war auch der Höhepunkt. Fortan ging es nur noch nach unten. Eine Entschädigung brachte das perfekte Abendrot. An den nächsten 3 Tagen gab es leichten Regen bei leichtfallenden Temperaturen. Es gab weniger Sonne und mehr Wolken. Der 19. wurde der letzte frostfreie Tag.
Nach der Kaltfront kühlte es sich kontinuierlich ab. Die Nächste brachten nun leichten Bodenfrost und Reif. Vom 23. schien die Sonne nochmals 3 Tage. Zweistellig wurde es im November allerdings nicht mehr. In der Nacht zum 25. zog Hochnebel auf, nördlich gab es auch starken Nebel.
Vom 26. bis 29. blieb es nun trüb ohne Sonne. Nur Hochnebel. In der Nacht wurde auch die Sicht schlechter. In der Nacht zum 27. war es zudem auch noch neblig. Das Monatsende war kalt. Nur noch 2 bis 4°C wurden erreicht. Am Morgen des 30. gab es eine Überraschung, Nach 8 Uhr kam es zum ersten Schneefall des Winters. Kurzzeitig war alles weiß.
In der ersten Dezembernacht gab es etwas Schneegriesel. Es folgte eine sehr frostige Nacht mit -7,9°C am Boden und -5,8°C in 2m. Der Reif ging den ganzen Tag nicht weg. Am Vormittag gab es zweitweise Schneegriesel. Auch, wenn es 22 Bodenfrosttage und 12 Frosttage gab, war der Dezember wenig winterlich, es gab wieder keinen Schnee und wenn, wäre er kaum liegengeblieben, denn Eistage waren ja auch eine Fehlanzeige. Niederschlag war bis zum 20. eh rar. Nur 7mm kamen bis dahin zusammen.
Am 5. und 6. wurde unter Sonnenschein mit 7.8°C bzw. 11,9°C recht warm und ein wenig windig. Es war der zweitwärmste Nikolaustag meiner 36-jährigen Messreihe mit. Es folgte Sonnenschein bis in den Nachmittag. Dafür war der Wind etwas kräftiger. In der Nacht zum 9. kam Regen auf und begleitete uns bis zur Dämmerung bei nur 3°C.
Die nächsten Tage bestimmte immer wieder Nebel das Wettergeschehen. Dazu gesellten sich noch Hochnebel Teils gab es lebhaften Wind dazu. Regnerisch war es zudem am 12. Der 14. war dann der 5. Tag und letzte mit Nebel gewesen. Unter Sonnenschein erreichten wir milde 8°C.
Bis zum 25. gab es nur noch leichten oder keinen Bodenfrost. In der klaren Nacht zum 18. kam es zur Ausbildung gefährlicher Reifglätte. Am Abend konnte man am klaren Himmel die Doppelkonstellation von Saturn und Jupiter zusammen mit der Mondsichel sehr gut beobachten. Auch die nächste Nacht war noch klar. Am kürzesten Tag des Jahres schien die Sonne fast 6 Stunden.
Danach kam das Weihnachtstauwetter. Dieses ging ab der Nacht mit Regen einher. Bis in den Abend des 22. zog eine Schauerlinie über unseren Raum und brachte nochmals 9mm. Dabei stieg die Temperatur auf fast 13°C, dazu wehte ein kräftiger Wind mit Spitzen über BFT 6. Ab da hatten wir auch super Fernsicht. Am 23. gab es nur eine kurze Regenpause. Dafür war es mit 8°C schon wieder kühler. Der Heilige Abend wurde immer wieder feucht und sehr windig. Das alles fand bei sinkenden Temperaturen statt. Von 10°C am Vorabend dann nur noch knapp 3°C. Der 1. Weihnachtsfeiertag brachte nur noch 1,9°C, am 2. fast genauso. Über die Mittagzeit fielen die ersten Schneeschauer des Winters. Kurzzeitig sah es sogar etwas weiß aus.
Das Orkantief schickte uns schon in der Nacht erste Böen, die am Tage die Stärke 7 erreichten. Die gefühlte Temperatur rutschte bis auf -17°C ab. Vom Wind war am 28. nichts mehr zu spüren, doch der tiefe Luftdruck von 986hPa war noch da. Am 29. gab es noch stellenweise Reif und auch Eisglätte. Der 30. startete kalt mit Sonnenschein, der Reif verschwand an verstecken Stellen den ganzen Tag lang nicht. Der Silvestertag überraschte uns mit sonnigem Wetter bis in den Nachmittag.

Nun noch einige statistische Werte des Jahres: An 148 (+5) Tagen des Jahres kam es zu Niederschlag größer gleich 0,1 mm. Im Einzelnen: An 25 Tagen zu Sprühregen (-8), 191 (0) zu Regen, 8 (-14) zu Schnee, 7 zu Reif- oder Frostgraupeln. Hagel trat nur 1 Mal auf, Schneegriesel dafür 2 Mal. Auch Eiskörner konnten in diesem Jahr 2 Mal beobachtet. Es kam an 8 (-8) Tagen Mischniederschlag. An 57 Tagen waren die Niederschläge zum Teil als Schauer und an 18 (-3) Tagen mit Gewitter und an 3 Tagen mit Wetterleuchten zu beobachten. Fernsichten waren uns gute 189 Tage geboten, wiederum 40 mehr als im Vorjahr. Feuchten Dunst gab es an 42 Tagen, trockenen an 1 Tag. Die Nebeltage nahmen im Vergleich zum Vorjahr wieder etwas ab. Er trat an 14 Tagen auf. Die Sonne schien an noch nie dagewesenen 317 Tagen, 5 Tage mehr als im Rekordjahr 2018. Die Glätteerscheinungen waren kaum erwähnenswert, da kein Winter stattfand. Glatteis trat an 1 Tag auf, Eisglätte auch an einem, Schneeglätte fiel aus, Reifglätte wurde dreimal beobachtet. Reif konnte ich an 70 Tagen beobachten (0). In 114 Nächten kam es zu Tau (+1). Nebelfrostablagerungen gab es nicht. Erstmalig in meiner Messreihe gab es keinerlei Schneedeckentage <=50%. Der Wind war 2020 gesamt noch etwas weniger aktiv als im Vorjahr. Spitzen mit mehr als Beaufort 6 gab es an 129 Tagen, mit BFT 8 waren es 12. Im Mittel wurde BFT 6 an 35 Tagen, BFT 1 trat an einem Tag auf.

Marco Ringel

Temperatur- und Niederschlagsverteilungskarte
Jahr 2020

auf der Grundlage der Regionalwetterstationen



 

Monatsmittel und Summen
mit den Normalwerten und deren Abweichungenvon 2020 von Jänickendorf


Abweichung der Monatsmittel der Lufttemperatur vom Normalwert 1985-2004

Abweichung der Monatsmittel der Lufttemperatur vom Normalwert 1985-2004Abweichung der Monatsmittel der Lufttemperatur vom Normalwert 1985-2004

Abweichung der Monatsmittel der Lufttemperatur vom Normalwert 1985-2004

Abweichung der Monatsmittel der Lufttemperatur vom Normalwert 1985-2004

 

Bodentemperaturprofil (Isothermen des Bodens), errechnet mit den Messtiefen2, 5, 10, 20, 50, 100 und 200 cm 

an der Wetterstation Jänickendorfim Jahre 2020


Das Diagramm wurde in mühevoller Kleinarbeit
aus allen Tagessätzen berechnet, und nicht nur aus den Dekadenmitteln.

Monatliche Verdunstungshöhen und Niederschlagssummen im Vergleich an der Wetterstation Jänickendorf im Jahre 2020


Die Verdunstung wird in einem offenen Kessel
das ganze Jahr hindurch gemessen. Durch Differenzbildung wird der gefallene
Niederschlag herausgerechnet. Durch Gegenrechnen der beiden Werte erhält
man dann die Wasserhaushaltsbilanz.

Verdunstungs & Niederschlagsgrafik

 

Wasserhaushaltsbilanz an
der Wetterstation Jänickendorf im Jahre 2020

Die  Wasserhaushaltsbilanz erhält man, indem man die Niederschlagsmenge von der Verdunstung abzieht. dabei bleibt entweder ein Überschuss, wenn es mehr geregnet hat als verdunstet ist, oder ein Minus, wenn mehr verdunstet ist als es geregnet hat. Die Werte im grünen Bereich zeigen einen Überschuss an Wasser an, der Boden bildet einen Vorrat aus. Das ist im Frühling sehr wichtig für das gute Wachstum der Pflanzen. Im gelben Bereich ist dann mehr verdunstet. 

Für den Kleingärtner heißt das nun, er muss gießen, da die natürliche Menge an Wasser
nicht mehr ausreicht. 

Wasserhaushaltsbilanz 2004